Cross-Border E‑Commerce nach Norwegen

Norwegen gehört zu den wohlhabendsten Ländern Europas. Mit einer Pro-Kopf-Kaufkraft von etwa 28.100 Euro (2025) belegt das Land im europäischen Vergleich aktuell Platz 8 und in Skandinavien den zweiten, nach Dänemark.

Mit einer Internetpenetration von 99 % zählt Norwegen zu den digital am besten erschlossenen Märkten Europas. Rund 83 % der Internetnutzer kaufen regelmäßig online ein – das macht Norwegen zu einem reifen, aber wachstumsstarken Markt. Bis 2029 wird ein jährliches E-Commerce-Wachstum von rund 13 % prognostiziert.

Ein besonders relevanter Handelspartner außerhalb Skandinaviens ist Deutschland, das einen Anteil von 11,5 % am norwegischen Importvolumen hält. Für deutsche Händler ergibt sich daraus ein strategischer Vorteil beim Markteintritt.

In Norwegen zählen Kreditkarten wie Visa und Mastercard zu den am häufigsten genutzten Zahlungsmitteln, während Vipps als mobile Bezahllösung große Beliebtheit genießt und Buy Now, Pay Later-Angebote – vor allem über Klarna – zunehmend bei jüngeren Zielgruppen an Bedeutung gewinnen.

Der norwegische E-Commerce-Markt ist geprägt durch eine Mischung aus internationalen und lokalen Plattformen. Zu den wichtigsten zählen:

PostNord ist einer der beliebtesten Zusteller in Skandinavien, einschließlich Norwegen, und genießt das Vertrauen von Online-Käufern aus Nordeuropa und darüber hinaus. Mit dem umfangreichsten Distributionsnetzwerks in den nordischen Ländern und einer breiten Palette an Zustelloptionen aus denen die Verbraucher wählen können, bringt PostNord E-Commerce Händler und deren Kundschaft näher zusammen.

Wer Waren nach Norwegen versendet, hat am Zoll zwei Optionen: das reguläre Zollverfahren oder das vereinfachte VOEC-Verfahren. Welches sich lohnt, hängt von der Art und Größe der Sendung sowie vom Wert der Produkte und der Unternehmensstruktur ab.

Norwegen erhebt eine Einfuhrumsatzsteuer (MVA), die entweder beim Import (reguläres Zollverfahren) oder direkt beim Kauf (VOEC-Verfahren) fällig wird.

Mit einer Retourenquote von 29 % liegt Norwegen deutlich über dem europäischen Durchschnitt. Rücksendungen erfolgen bevorzugt über Paketstationen oder per Abholung an der Haustür – einfache, transparente Prozesse sind entscheidend für die Kundenzufriedenheit.

Zollgebühren und Steuern können auch für retournierte Waren anfallen. Je nach Versandmethode kann eine Rücksendung sogar erneut verzollt werden – eine teure und unpraktische Lösung.

Das VOEC-Verfahren bietet hier Unterstützung. Ein durchdachtes Retourenmanagement ist entscheidend, um den Versand nach Norwegen reibungslos zu gestalten und den Kunden und Kundinnen ein optimales Einkaufserlebnis zu bieten.